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Berge im Kopf – Berge im Buch

Ein wundersames, ein besonderes, ein herausragendes Buch ist der niederländischen Dichterin, Schriftstellerin und bildenden Künstlerin Miek Zwamborn mit ihrem gerade auf Deutsch bei Nagel & Kimche erschienenen Roman „Wir sehen uns am Ende der Welt“ gelungen.

Zwamborns Buch ist lesbar als autobiographische Reiseerzählung einer jungen Bergsteigerin und Wissenschaftlerin, als Forscherbiografie des legendären Alpengeologen Albert Heim, als faszinierende Landschaftsbeschreibung der Alpen, als psychologischer Liebesroman.

Am beeindruckendsten sind die Landschaftsbeschreibungen und Schilderungen der existenziellen Wanderungen der Protagonistin des Romans, auf der Suche nach ihrem verschwundenen Freund, auf den Spuren Albert Heims und der frühen Alpenentdecker. Dass Zwamborn den Text mit historischen Fotografien anreichert, verstärkt den überwältigenden romantischen Eindruck des Romans, macht die Seelenlandschaft der Berge förmlich spürbar. Ihr Stil erinnert an Autoren wie W.G. Sebald, Christoph Ransmayr, Henry David Thoreau.

„Wir sehen uns am Ende der Welt“ (in der niederländischen Originalversion „De duimsprong“ erschienen 2013) einen gelungenen Alpenroman zu nennen, greift zu kurz. Miek Zwamborn ist ein großes poetisches Werk geglückt, in dem naturwissenschaftliche Fakten und literarische Fiktion auf wunderbare Weise zusammenkommen und Genregrenzen spielerisch außer Kraft gesetzt werden.